Definition Entspannungspädagogik

Die Entspannungspädagogik ist ein noch junges Berufsfeld, das sich seit den 1990er Jahren entwickelt.

Ziel der Entspannungspädagogik ist die Vermittlung von Kompetenzen zu Entwicklung, Förderung und Erhalt der Entspannungsfähigkeit.

Entspannungsfähigkeit (im Rahmen des natürlichen Stressgeschehens) ist eine Voraussetzung zum Erhalt der Handlungsfähigkeit des Menschen im biologischen (physisch-organischen), psychischen und sozialen System.

Dabei arbeitet die Entspannungspädagogik ressourcenorientiert und salutogenetisch (gesundheitsfördernd) auf der Basis körperlicher, sensomotorischer und mentaler Prozesse und deren Zusammenwirken.

Die Entspannungspädagogik verfolgt wahlweise einen präventiven wie palliativ/regenerativen Ansatz.

Sie stützt sich auf drei Säulen:

 

Entwickeln von Kompetenzen, um den eigenen Entspannungsbedarf zu erkennen

  • Sensibilisierung – sich spüren, sich fühlen als eigener Körper (mein dicker Zeh), eigener Leib (mir geht’s gut)
  • Eigenwahrnehmung – bewusstes Wahrnehmen der eigenen körperlichen Empfindungen, geistig-mentalen Vorgänge und seelischen Befindlichkeiten (in den eigenen inneren und äußeren Vorgängen)
  • Selbstverständnis – sich selbst verstehen in seinen körperlichen, seelischen, geistigen Bedürfnissen

Entwickeln von Methodenkompetenzen

Kernelemente sind hierbei
die klassischen Verfahren AT und PME (krankenkassenanerkannt),

Ergänzend kommen weitere Verfahren wie

  • Formen der bewegten Entspannung wie QiGong, Indian Balance, ZenBo,
  • imaginative Methoden wie Phantasiereisen, Körperreisen und
  • Entspannungsformen, die Umwelterfahrungen nutzen wie Klang, Eutonie, Waldbaden

zum Einsatz.

Die Vermittlung der Entspannungsverfahren erfolgt

  • Bedürfnisorientiert
  • Erfahrungsorientiert
  • Ganzheitlich
  • Zielgruppenorientiert

Vermitteln von fachlichem (medizinisch-psychischem) Wissen

Um einen eigenverantwortlichen Umgang mit Stress und seinen Konsequenzen zu
ermöglichen, ist das Wissen um und die Vermittlung von Stress

  • -ursachen,
  • -erleben und
  • -folgen

elementarer Bestandteil der Entspannungspädagogik.

Entspannungspädagogik findet Anwendung in den Feldern Achtsamkeit, Stressmanagement, Burnoutprophylaxe, Mentaltraining, …

Die Vielfalt der Methoden erlaubt den Entspannungspädagog*innen eine gezielte Arbeit mit den individuellen Anforderungen des Kunden: Gruppen oder Einzelarbeit, mentale oder körperliche Methoden…

Auch die Kontexte der Arbeit von Entspannungspädagog*innen orientieren sich – wie die Wahl der Methodik – am Kunden: Im Arbeitsumfeld, im Seniorenbereich, mit Kindern, bei Menschen mit besonderen Anforderungen, im Sport …